Die Immofinanz hat eine bewegte Geschichte: Das aus der Immobiliensparte der ehemaligen Constantia Privatbank hervorgegangene Unternehmen stieg zum Milliardenkonzern auf, verzettelte sich aber mit der übertriebenen Ostexpansion. Nach Ausbruch der Finanzkrise 2008 wurde das Management ausgetauscht und der erfahrene Sanierer Eduard Zehetner übernahm als CEO das Ruder. Nachdem Zehetner mit Jahresende in Pension geht und die Wohnimmobiliensparte Buwog noch in diesem Jahr als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden soll, wird in diesem Jahr das dritte Kapitel in der Geschichte der Gesellschaft aufgeschlagen. Was fix ist: Die Immofinanz wird nicht nur das größte Immobilienunternehmen Österreichs bleiben, sondern weiterhin in der europäischen Topliga mitspielen.

 

Immobilienmaschine

 

Insgesamt umfasst das Portfolio des Unternehmens Hunderte Objekte mit 10,4 Milliarden€ Marktwert. Diese Zahl ist aber nur eine Momentaufnahme: Jede Immobilie, selbst die bekannte Konzernzentrale Twin Tower in Wien, steht permanent zum Verkauf. Die Immofinanz hat riesige Entwicklungsprojekte und 2013 Bürohäuser, Hotels und Einkaufszentren verkauft, während die Sparte Buwog Tausende Wohnungen in der Pipeline hat, die laufend an Endnutzer oder Investoren veräußert werden. Das Ziel ist, niedriger rentierende Bestandsobjekte in ertragreiche Entwicklungsprojekte zu investieren. CEO Zehetner bezeichnet die Immofinanz daher gerne als Immobilienmaschine.

 

Am Umsatz gemessen ist die Immofinanz die Nummer eins (siehe Grafik Seite 9).Doch auch die Nummer zwei, BIG, ist nicht zu verachten: Das BIG-Portfolio umfasst Objekte im Wert von 9,2 Milliarden€ quer über Österreich. Darunter sind aber viele Grenzstationen, Schulen oder Kirchen, sprich Immobilien, die nicht veräußerbar sind und deren Wert daher eine theoretische Größe darstellt.

 

Quelle: WirtschaftsBlatt, Print-Ausgabe, 2014-01-16