Die Fertigstellung des neuen Wiener Hauptbahnhofs schreitet mit Riesenschritten voran. Rund 250 Tage vor der Eröffnung des Einkaufszentrums - der BahnhofCity Wien Westbahnhof - vermelden die ÖBB die Dachgleiche für die Haupteingangshalle am Südtiroler Platz.

 

Die Geschäftsführer der Arge Halle Nord, Walter Siokola vom Stahlbauunternehmen Zeman & Co und Johann Mehlstaub von SK Stahlbau sind stolz, die 1.400 Tonnen Stahlkonstruktionen, 2.000 Quadratmeter Glasdach und Glasfassaden, sowie die 14.000 Quadratmeter Fassadenbeplankungen termingerecht verbaut zu haben: „Die Herausforderung war, die bis zu 100 Arbeiter mit allen dazugehörenden Kränen, Hubsteigern und Hebebühnen in der vorgegebenen kurzen Bauzeit von Mitte Oktober bis Mitte Februar auf dem überaus beengten Baufeld der 3.000 Quadratmeter großen Halle zu koordinieren und dabei noch den Platz für die erforderliche Zwischenlagerung der einzubauenden Materialien zu finden."

 

Moderne Haustechnik

 

Nachdem die Halle dicht gemacht wurde, geht es nun an den Innenausbau, wobei die Arbeiten an der Haustechnik im Mittelpunkt stehen. 90.000 Quadratmeter Lüftungskanäle, 80.000 Quadratmeter Brandschutzverkleidung und 16 Brandentrauchungssysteme sowie etwa 1800 Brandschutzklappen, rund 4.500 Brandmelder und 15.000 Sprinklerköpfe müssen vor Inbetriebnahme des Bahnhofgebäudes verlegt bzw. installiert werden.

 

Arbeiten am Rautendach im Endspurt

 

Mittlerweile stehen auch die Bauarbeiten am weithin sichtbaren Rautendachs kurz vor Fertigstellung. Schon jetzt überdacht das von der Unger Steel Group realisierte und fast fertig gestellte Rautendach Reisende am Bahnsteig. Konkret besteht die 31.000 Quadratmeter große Dachkonstruktion aus fünf Einzelbahnsteigdächern, der Piazzaüberdachung sowie 14 Rauten mit Glaselementen über den Gleisen. Das entspricht einer Fläche von etwa fünf Fußballfeldern. Das Dach wird Ende März fertiggestellt sein.

 

Tausend Wohnungen bezogen

 

Geschäftigkeit herrscht auch im Dreieck Sonnwendstraße im Süden und Gudrunstraße. Dort entwickeln die ÖBB gemeinsam mit der Stadt Wien bis 2020 auf einer 59 Hektrar großen Fläche insgesamt rund 5.000 Wohnungen, Büros für etwa 20.000 Arbeitsplätze, Hotels, Handels- und Dienstleistungsbetriebe sowie ein Bildungscampus mit Kindergarten. Herzstück und grüne Lunge des neuen Viertels wird der Helmut-Zilk-Park sein. Rund 1.000 neue Wohnungen wurden im Sonnwendviertel bereits bezogen.

 

Der überwiegende Teil der Bauflächen rund um den neuen Hauptbahnhof Wien wurden nach ÖBB-Angaben bereits verkauft. Die letzten freien Baufelder mit einer Gesamtgröße von rund elf Hektar befinden sich östlich des Parks. Dort ist ein verkehrsberuhigtes Wohnviertel mit großzügigen Frei- und Grünräumen für rund 3.500 Menschen geplant. Mit dem Verkauf dieser Baufelder wollen die ÖBB im 4. Quartal 2014 starten, der Baustart der Wohnungen soll 2016 erfolgen.