Moderne Architektur, schickes Interieur, klares Lichtkonzept, großflächig schwarzes Glas, smartes Corporate Design. Und dennoch zum Wohlfühlen – mit viel Platz für Kunst, für moderne Kunst. Die Kanzlei in der Wiener Johannesgasse im ersten Wiener Gemeindebezirk, direkt gegenüber dem Kursalon Hübner und mit Blick über den Stadtpark könnte genauso gut eine mondäne Kunstgalerie sein. Oder besser gesagt: eine feine Boutique-Galerie, die sich auf junge zeitgenössische Kunst spezialisiert hat. Dieses Ambiente macht neugierig, wer dahinter steht.

 

Auch wenn man soeben die Wiener Wirtschaftskanzlei Sunder-Plaßmann Loibner & Partner betreten hat, ganz falsch war der erste Eindruck möglicherweise nicht. Denn bei Sunder-Plaßmann Loibner & Partner, kurz SPLP, liebt man junge zeitgenössische Kunst und versteht sich selbst als Anwalts-Boutique, wo maßgeschneiderte Lösungen angeboten werden.

 

Jeder Klient wird stets von einem Partner persönlich betreut. Bei SPLP liebt man den Anwaltsberuf, und zwar – falls erforderlich – auch in der Zeit zwischen 20 Uhr am Abend und sieben Uhr am Morgen. „Manchmal ist es eben erforderlich, 14 Tage oder Wochenenden durchzuarbeiten. Unsere Klienten schätzen unseren Einsatz und unsere Flexibilität“, betont SPLP-Partner Günther Loibner.

 

„Wir sind für unsere Klienten fast rund um die Uhr erreichbar und auch verfügbar“, sagt Kanzleigründer Haimo Sunder-Plaßmann. Nachsatz: „Und das wirklich gerne.“ Ein Satz, den man normalerweise eher als Marketinggag abtun würde – bei Haimo Sunder-Plaßmann glaubt man ihn aufs Wort.

 

Er und seine Kanzleipartner Günther Loibner, Harold Pearson und Stefan Weishaupt arbeiten eher im Stillen. Auch oder gerade weil viele Fälle mitunter alles andere als still und langweilig sind. Da war die österreichische Immobilien-Aktiengesellschaft mit recht wechselhafter Geschichte, wo es letztlich auch darum ging, mögliche Haftungen in Millionenhöhe und mögliche strafrechtliche Konsequenzen erfolgreich abzuwenden. Oder die illustren Geschäftsführer, die hinter dem Rücken der (ausländischen) Eigentümer das eben nicht eigene Unternehmen schnell einmal verkauft und den Verkaufserlös in die eigene Tasche gesteckt haben. Oder der Kunstsammler, der einen Gemäldekauf rückabwickeln musste, weil das Gemälde doch keine Komposition des alten Meisters war. Und, und, und. Das Anwaltsleben kann alles sein – nur fad, das ist es ganz sicher nie.

 

Der Anwaltsberuf war Haimo Sunder-Plaßmann dabei nicht in die Wiege gelegt worden. Ganz im Gegenteil. So gut wie alle in seiner Familie, Großvater, Vater, Mutter, Onkel, Bruder und Schwester, alle sind sie Mediziner geworden. Nur Haimo Sunder-Plaßmann nicht. Weil er kein Blut sehen kann. Jedenfalls das echte Blut nicht. Allerdings, wenn es um wirtschaftliches „Blut“ der gegnerischen Parteien geht, ist er nicht ganz so zimperlich. „Als Wirtschaftsanwalt, der sehr gerne komplexe Verträge ausarbeitet, macht es mir immer noch sehr große Freude, Verhandlungen vor Gericht zu führen. Das gehört einfach zum Anwaltsgeschäft dazu.“ Obwohl: „Besser ist es natürlich oft, noch vor einem Gerichtsverfahren eine Einigung zu erzielen. Denn die Anwalts-, Gerichts- und Sachverständigenkosten machen recht schnell mehr aus als der Streitwert selbst.“

 

Warum also streiten dann Menschen so häufig vor Gericht? „Das hat oft viel mit Emotionen, Eitelkeit, Kränkungen, Neid etc. zu tun. ­Viele Menschen wollen um jeden Preis Recht haben und ‚ihr Recht‘ durchsetzen.“ Rational ist das bisweilen nicht. Auch in der Immobilienbranche nicht, auf die sich SPLP neben anderen wirtschaftlichen Schwerpunkten spezialisiert hat. Eine Besonderheit dabei: „Wir vertreten ganz bewusst laufend beide Seiten, selbstverständlich abwechselnd: einmal Bauträger, dann wieder Immobilienkäufer, einmal Hausverwaltungen bzw. Hauseigentümer, dann wieder Mieter, einmal Immobilienkäufer, dann wieder Immobilienverkäufer. Im Ergebnis hilft uns das sehr, beide Seiten gut zu verstehen, sich in den jeweiligen Verhandlungs- oder Prozessgegner gut hineinzudenken und dessen Argumente zu antizipieren. Dies ist für unsere Klienten von großem Vorteil.“

 

Ist das der Grund, warum SPLP sehr selten Prozesse verliert? „Nein, natürlich nicht nur. Es hat vor allem damit zu tun, dass wir die Chancen und Risiken eines drohenden oder geplanten Prozesses bereits im Vorfeld sehr genau unter die Lupe nehmen, die jeweiligen Chancen und Risiken realistisch einschätzen und Empfehlungen erteilen. Am Ende des Tages entscheidet natürlich immer der Klient. Im Zweifel versuchen wir, unsere Klienten – und auch die Gegner – davon zu überzeugen, dass ein außergerichtlicher Vergleich der bessere Weg ist. Meist gelingt uns das auch. Es gibt aber auch beratungsresistente Klienten und Gegner, die es unbedingt wissen wollen.“

 

Internationale juristische Netzwerke oder Zusammenschlüsse mit ausländischen Kanzleien sind für SPLP indessen kein Thema. „Für eine Anwalts-Boutique unserer Größenordnung ist das nichts, da geht die für uns so wichtige Individualität verloren. In Causae mit Auslandsbezug arbeiten wir natürlich mit den besten Anwaltskanzleien jeweils vor Ort zusammen. Für uns ist es von größter Bedeutung, jeden Klienten persönlich und üblicherweise auch über eine lange Zeit gut zu kennen und zu betreuen.“ SPLP, das ist eine erklärte „Stammkunden-Anwaltskanzlei“. Insofern sind Netzwerke also doch wichtig, für Haimo Sunder-Plaßmann und seine Mitstreiter aber die persönlichen Netzwerke und die Netzwerke vor Ort.

 

Bei SPLP geht es jung und dynamisch zu. Alle vier Partner sind sportlich sehr aktiv und haben eine vernünftige Einstellung zur Life-Work-Balance. Sämtliche Partner sind glücklich verheiratet und verstehen sich als sehr gute Freunde, die nicht nur berufsbedingt viel Zeit miteinander verbringen. „Das ist sehr wichtig für unser ­Arbeitsklima.“ Die Kanzleigründer Haimo Sunder-Plaßmann und Günther Loibner sind seit 20 Jahren bestens befreundet. Partner Harold Pearson, welcher für Haimo Sunder-Plaßmann bereits als Student und Konzipient tätig war, betreibt mit seinem Vater und seinen beiden Brüdern die hoch aktive Rockband „The Meatballs“. „Unsere Gigs sind ein guter Ausgleich zum Anwaltsberuf“, meint Harold Pearson. Günther Loibner ist passionierter Ehemann und Vater von drei Kindern. Da bleibt nicht viel Zeit für andere Hobbys. Stefan Weishaupt, der für Haimo Sunder-Plaßmann und SPLP bereits als Student und Konzipient tätig war, ist seit 01.01.2013 Partner und leidenschaftlicher Fußballspieler, früher sogar in der NÖ-Landesliga.

 

Und Kanzleigründer Haimo Sunder-Plaßmann? Er liebt natürlich moderne Kunst und neben seiner Ehefrau Christina seinen Hund Toffee, eine entzückende zweijährige Briard-Hündin. Er ist seit frühester Jugend leidenschaftlicher Surfer und Segler. Sobald es die Temperaturen zulassen und ausreichend Wind weht, hält ihn nichts mehr, dann wird gemeinsam mit seinem Bruder und Freunden in Podersdorf gesegelt und gesurft bis zum Sonnenuntergang. Aber das ist eine andere Geschichte.

 

Lassen Sie uns wieder zum Galeriefeeling der Kanzlei in der Wiener City zurückkommen. Diese war nämlich seinerzeit die wohl am kürzesten auf dem Markt befindliche Immobilie ihrer Zeit: „Als ich mich entschlossen habe, gemeinsam mit meinen Freunden Günther Loibner und Harold Pearson die neue Kanzlei SPLP zu gründen, haben wir lange geeignete Räumlichkeiten gesucht. Eines Tages bekam ich einen Anruf von einem befreundeten Makler: Haimo, ich stehe gerade in deiner neuen Kanzlei, du musst dir die Räumlichkeiten unbedingt ansehen. Zehn Minuten später war ich in der Johannesgasse, damals noch eine Rohbaustelle. Es war noch am selben Tag klar: Hier ziehen wir ein. Ich habe die Schlüssel gleich an mich genommen und nicht mehr zurückgegeben“, erzählt Haimo Sunder-Plaßmann. Alles zusammen war das Innenstadt-Palaisbüro gerade einmal 30 Minuten am Markt. Letztlich hat es dann freilich noch rund fünf Monate gedauert, bis die altehrwürdigen Stuckräume den modernen zeitgeistigen Chic erhalten haben, der sie heute auszeichnet.

 

Alles zusammen ein Aufwand, der sich nicht nur gelohnt hat, sondern für die gesamte SPLP-Mannschaft auch sehr motivierend ist: „Wenn wir schon sehr viel arbeiten, wollen wir uns hier auch sehr wohl fühlen.“ Und dazu gehört eben auch moderne Kunst, die Haimo Sunder-Plaßmann auch als vernünftige Anlage sieht: „Falls der Kunstmarkt einbrechen sollte, wovon derzeit nicht auszugehen ist, bleibt immer noch der Aspekt, dass Kunst das Auge und die Seele erfreut.“

 

Quelle: immobilien-magazin.at