EFERDING. Büromöbelhersteller Hali geht in die Offensive. "Am 31. März 2016 wollen wir Marktführer in Österreich sein", sagt Geschäftsführer Christoph Königslehner anlässlich der Präsentation der Halbjahresergebnisse.
Derzeit liegt das oberösterreichische Unternehmen etwa gleichauf mit Neudörfler hinter dem strauchelnden Branchenführer Bene und hält 15 Prozent Marktanteil. Geschäftsführer Günther Marchtrenker erwartet in den nächsten Jahren einen "stabilen Markt mit leichtem Wachstum". Um über dem Branchenschnitt zuzulegen, will Hali den Export nach Deutschland erhöhen.
Hoffnung auf Bund
Hoffnungen setzt Marchtrenker zudem in die Ausschreibung der Bundesbeschaffungsgesellschaft für den neuen Rahmenvertrag für Büromöbel des Bundes. Hali liegt nach der Angebotseröffnung an erster Stelle, innerhalb der nächsten sechs Wochen werde sich entscheiden, ob man den Zuschlag erhält.
In den vergangenen vier Jahren hat Hali insgesamt zehn Millionen €in eine vollautomatisierte Produktionsstraße investiert. Mit der dadurch möglichen Kapazitätssteigerung um 30 Prozent sieht Königslehner ein Potenzial für 60 Millionen €Umsatz. Im laufenden Geschäftsjahr (bis Ende März) strebt Hali einen Umsatz von 42 Millionen €an. Im ersten Halbjahr erzielte man mit 245 Mitarbeitern 20,7 Millionen €.
Chancen sieht Königslehner im Aufbau neuer Nischen wie Betriebsküchen oder Wohnmöbel, mit denen er die "100-prozentige Büromöbel-Abhängigkeit" verringern will. Nachdem der Kauf des insolventen oberösterreichischen Möbelherstellers PabneuSkloib Mitte Oktober geplatzt ist, prüfe er verschiedene Anfragen von Tischlereien.
BÜROMÖBEL
Der Markt für Büromöbel ist in der Krise 2008/09 massiv eingebrochen und hat sich davon noch nicht vollständig erholt. Derzeit setzt die Gesamtbranche rund 270 Millionen €um. Damit liegt der Umsatz nach wie vor um rund 15 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Dennoch haben viele Marktteilnehmer bereits aus dem Tief herausgefunden. So haben etwa die Hersteller Svoboda sowie Wiesner-Hager zuletzt wieder eine schwarze Null geschrieben. Hali erzielte im ersten Halbjahr ein EGT von 570.000 €. (df)
(WirtschaftsBlatt, Barbara Krennmayr, Print-Ausgabe, 2013-10-25)