Investitionen. Während die Wohn- und Gebäudebranche in Europa im 2. Quartal deutlich zulegten, musste der heimische Markt ein Minus von 20 Prozent melden.

Wien Der Immobilien-Markt in Europa ist im 2. Quartal um 13 Prozent gewachsen und hat damit bereits das dritte Vierteljahr in Folge eine starke Aktivität der Investmentaktivitäten gezeigt. Deutschland - nach UK der zweitgrößte Markt Europas - expandierte sogar um mehr als ein Drittel. In Österreich dagegen schrumpfte das Investmentvolumen um ein Fünftel, und auch im gesamten 1. Halbjahr stand ein Minus von 20 Prozent zu Buche, wie die Immo-Experten von CBRE am Montag erklärten.

Österreich hofft auf 2. Jahreshälfte

In Österreich wurden von Jänner bis Juni bei leicht steigenden Preisen bzw. leicht sinkenden Renditen rund 430 Mio. Euro im gewerblichen Sektor investiert - ein Rückgang um rund ein Fünftel im Vergleich zum 1. Halbjahr 2012 mit damals 550 Mio. Euro. Quartalsweise betrachtet lag heuer das 2. Vierteljahr mit 200 Mio. Euro nochmals leicht unter dem 1. Quartal mit 230 Mio. Euro. Es sei aber in Österreich "wie auch in anderen europäischen Märkten mit einer deutlich stärkeren zweiten Jahreshälfte im Immo-Investment zu rechnen", so Georg Fichtiger, Head of Capital Markets bei CBRE in Wien, in einer Aussendung.

In Europa insgesamt legten die Gewerbeimmo-Investments im 2. Quartal im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 30,11 Mrd. Euro zu, dabei verzeichnete die führende Region UK ein Minus von 6,5 Prozent auf 9,12 Mrd. Euro, und der drittgrößte Markt Frankreich sackte um fast 24 Prozent auf 3,15 Mrd. Euro ab.

Deutsche Immo-Branche boomt weiter

Deutschland dagegen zeigte mit einem Zuwachs von 36,8 Prozent auf 5,88 Mrd. Euro im 2. Quartal weiterhin kräftig auf - das Land profitierte sowohl von der starken Nachfrage inländischer Investoren als auch vom weltweit wachsenden Interesse. Insgesamt verzeichnete Deutschland in den letzten vier Quartalen ein Invest-Volumen von 28,4 Mrd., ein Plus von 36 Prozent. Im 1. Semester erzielte das Land mit 12,6 Mrd. (+34 Prozent) das höchste Halbjahresergebnis seit dem Boomjahr 2007.

Die am stärksten von der Krise in der Eurozone betroffenen Länder Italien, Spanien, Portugal und Irland wiesen im 1. und 2. Quartal eine allmähliche Erholung der Immo-Investments auf, wenn auch auf niedrigem Niveau. Im 2. Vierteljahr lag das Volumen in diesen vier Staaten bei 2,5 Mrd. Euro, im gleichen Vorjahreszeitraum war es nur 1 Mrd. Euro gewesen.

 

Ursprung: wirtschaftsblatt.at