Der Immobilienmarkt stagniert -aber nicht im Internet: Während die Anzahl der Immobilienverkäufe in Österreich im ersten Halbjahr rückläufig war, berichten die führenden Onlineplattformen immobilien.net, willhaben.at und immobilienscout24.at von stabilen Zugriffszahlen. "Wir liegen bei unseren Wachstumszielen über dem Plan", sagt Patrick Schenner, Geschäftsführer von immobilienscout24.at. Sein Ziel ist, "der beste Dienstleister für Makler und die beste Plattform für Wohnungssuchende zu sein." Künftig möchte Schenner das Angebot erweitern und mehr Research-Daten liefern, "dabei setzen wir auf das größte Team in der Branche, nämlich die gesamte Mannschaft unseres deutschen Mutterkonzerns".

Stabile Zugriffe

"Die Zugriffe sind trotz intensivem Marktumfeld und sinkender Nachfrage auf hohem Niveau stabil", sagt Alexander Ertler, Geschäftsführer von immobilien.net. "Vor allem seit Mitte des Jahres können wir steigendes Interesse von Immobiliensuchenden an den angebotenen Objekten beobachten." Allerdings gelte es für den Immobiliensuchenden, schnell zu sein, da in bestimmten Objektkategorien das Angebot knapp geworden sei. "Wir bemerken auch, dass die Telefonanfragen, also der direkte, schnelle Kontakt, neben den klassischen Mailanfragen immer beliebter werden." 2013 sei das erfolgreichste Jahr in der Geschichte des Unternehmens, sagt Ertler. Das Ziel sei die andauernde Markt führerschaft. Auch technische Neuerungen seien geplant.

"Willhaben.at ist der größte Marktplatz, die größte Fahrzeugbörse und das größtes Immobilienportal Österreichs", sagt Judith Kössner, Bereichsleiterin Immobilien bei willhaben.at. Dennoch wolle man die Zugriffszahlen weiter steigern sowie das optische Erscheinungsbild behutsam erneuern.

Obwohl alle drei Marktführer weiter wachsen wollen, sieht keiner von ihnen einen Verdrängungswettbewerb der Immobilienplattformen im Internet. Die Hauptkonkurrenz sei nicht der Profi-Wettbewerb im Netz oder gar die Printwerbung -sondern die vielen kostenlosen Immobilienplattformen.

ZAHL 90 Prozent

Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Nielsen, die im Auftrag von Immobilien.net erstellt wurde, nutzen mehr als 90 Prozent der Österreicher Onlineplattformen zur Immobiliensuche. Das Alter der Suchenden spielt dabei immer weniger eine Rolle: Junge Menschen bis 30 geben laut der Studie zu 56 Prozent das Internet als Hauptquelle für die Immobiliensuche an, zwischen 30 und 50 Jahre alte Menschen suchen zu 46 Prozent vor allem auf Onlineplattformen, die über 50-Jährigen folgen dicht dahinter mit 43 Prozent.

(WirtschaftsBlatt,Andre Exner2013-09-27)