Das neue Jahr hat zwar schon wieder einige Wochen am Buckel, Rückblicke auf 2013 und Prognosen für 2014 gibt es aber weiterhin, so auch vom Gewerbeimmobilienunternehmen CBRE: Der Markt für Immobilieninvestments lag 2013 in Österreich bei 1,7 Milliarden Euro, was einen Rückgang von 6 Prozent im Vergleich zu 2012 bedeutet. Damit gehöre Österreich zu den "stabilen Märkten in Europa". Man habe sich "ein bisschen verschätzt", meinte Georg Fichtinger, Head of Capital Markets, im Hinblick auf Prognosen, die ursprünglich besser ausgefallen waren. Als Gründe dafür nannte er, dass relativ wenig Neuprodukte am Markt waren und Investoren weiterhin auf das Core-Segment, also Top-Immobilien in Bestlage, fokussiert seien. Außerdem seien die Banken auch 2013 zurückhaltend geblieben.

 

Ein Trend, der sich für die kommenden Jahre abzeichne, sei, dass sowohl Transaktionsvolumina als auch das Interesse an Portfolios steigen. Außerdem geht man davon aus, dass 2014 mehr ausländische Investoren am heimischen Markt unterwegs sind - 2013 blieb ausländisches Involvement mit nur 26 Prozent nämlich hinter den Erwartungen zurück. "Meine Prognose 2014: Internationales Geld wird zumindest 50 Prozent ausmachen. Ich glaube eher mehr", so Fichtinger. 

 

Geringes Plus bei Wiener Büroflächen

 

Der Bestand der Wiener Büroflächen ist 2013 um 1 Prozent gewachsen - ein relativ geringes Wachstum, das jedoch laut Geschäftsführer Andreas Ridder auch eine vergleichsweise geringe Leerstandsquote von nur 6,6 Prozent bedingt. Ein Großteil der neuen Flächen sei nämlich vor Fertigstellung schon vergeben. Als größte Fertigstellung des Jahres sieht man bei CBRE den  DC Tower 1 mit 43.700 Quadratmetern, der aber erst heuer offiziell eröffnet werden soll. Im Zentrum war der Raiffeisen-Turm mit 22.000 Quadratmetern das größte Projekt. Auch 2014 werden große Objekte fertiggestellt, zum Beispiel gegen Ende des Jahres die ÖBB-Konzernzentrale am Hauptbahnhof mit einer Fläche von 31.000 Quadratmetern. Beliebteste Lage für Büros ist nach wie vor die Innere Stadt, wo 39 Prozent aller Neuvermietungen stattfanden. Dafür waren auch die Mieten am teuersten: Zu Jahresende lagen sie bei 25,25 Euro pro Quadratmeter und Monat.

 

Wachstum am europäischen Markt

 

Im Gegensatz zu Österreich stiegen die Immobilieninvestments in Europa 2013 mit 153,9 Milliarden Euro um 21 Prozent an. Das Interesse am südeuropäischen Markt steige, so Ridder: Gegenüber 2012 sei das Investmentvolumen um 109 Prozent gewachsen. Auch in Großbritannien wurde stark investiert, im vierten Quartal 2013 um 68 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2012. Alleine in der Londoner Innenstadt seien - vor allem durch chinesische Investoren - 24 Milliarden Euro investiert worden, also mehr als auf jedem anderen Markt der Welt. Und bei CBRE ist man sich sicher: Der europäische Markt wächst 2014 weiter.

 

Insgesamt 10,2 Milliarden Euro wurden 2013 in die CEE-Region investiert, "ein gutes Jahr", so Ridder. Davon wurden mehr als die Hälfte in Russland, und rund 3 Milliarden Euro in Polen investiert. Doch auch andere osteuropäische Märkte könnten 2014 interessant werden: So ist das Investmentvolumen in Rumänien von 185 Millionen 2012 im Vorjahr auf 229 gewachsen, auch in Ungarn und der Slowakei seien Aufwärtstrends bemerkbar. "Da beginnt sich langsam wieder etwas zu tun", so Ridder. Österreichische Investoren wurden in der CEE-Region mittlerweile aber von russischen, US-amerikanischen, britischen und deutschen Investoren abgehängt.

 

Quelle: zof, derStandard.at, 20.1.2014