In den kommenden Jahren wird sich die Situation noch weiter verschlechtern, glaubt man Prognosen von Immobilienexperten.

 

"In den nächsten zwei bis drei Jahren werden die Mietpreise in neuen Mietverträgen im Schnitt um bis zu zehn Prozent sinken",sagt Michael Ehmaier, geschäftsführender Gesellschafter von EHL Immobilien. Die Händler seien sehr unzufrieden, viele wünschten sich die "alte" Situation wieder herbei. Die Frequenz ist gesunken und wird das auch weiterhin tun, sagt Ehmaier. "Viele Mietinteressenten, die auf einer Warteliste für die Mariahilfer Straße waren, schauen sich inzwischen nach alternativen Einkaufsstraßen um." Top-Mieten erwartet er in den kommenden Jahren auf Wiens längster Einkaufsmeile jedenfalls nicht. Derzeit liegt die Durchschnittsmiete auf der "Mahü" zwischen 40 und 150 € pro Quadratmeter und Monat.

 

Andreas Besenböck, Pressesprecher der Immobilienplattform Immobilien.net, ortet bisher keine sinkenden Preise im sechsten und siebenten Bezirk. Er räumt aber ein, dass sich seine Analyse auf eine relativ geringe Anzahl an Geschäftslokalen und Büros bezieht.

 

Neue Studie

 

Das Hin und Her seitens der Politik ist eines der größten Probleme für die Unternehmer, meint Stefan Brezovich, Vorstand des Immobilienmaklers ÖRAG. "Viele warten das endgültige Ergebnis ab und entscheiden dann, ob sie gehen oder bleiben",sagt Brezovich. Sollte sich am Status quo nichts ändern, würden mehr gehen als bleiben.

 

Das Markt-und Meinungsforschungsinstitut Peter Hajek hat indessen im Auftrag der Wiener Wirtschaftskammer (WKW) eine repräsentative Umfrage bei den Unternehmen in den betroffenen Bezirken durchgeführt. Das Ergebnis: 70 Prozent lehnen die neue Verkehrslösung ab. WKW-Präsidentin Brigitte Jank betont, dass sie nicht grundsätzlich gegen eine Fußgänger-oder Begegnungszone auf der Mariahilfer Straße ist. Sie fordert aber die Stadtregierung auf, mehr Querungs-sowie Halte- und Parkmöglichkeiten zu schaffen.

 

Für die Studienergebnisse klicken Sie bitte in der rechten Spalte.

 

Quelle: WirtschaftsBlatt, Print-Ausgabe, 2014-02-14