Bürogebäude, Bankfilialen, Geschäfte und Häuser in Italien, Deutschland und Österreich gehören zu den Vermögenswerten, die das in Mailand ansässige Unternehmen laut Paolo Gencarelli, Leiter der Immobilieneinheit, innerhalb von zwei Jahren zu veräußern beabsichtigt. Die Vekäufe in Österreich sollen dabei 1,2 Milliarden Euro  generieren, sagte er. "Wir sehen großes Interesse von internationalen Investoren, daher ist das Timing perfekt", sagte Gencarelli in einem Interview in seinem Büro in Mailand. "Wir erwarten, 220. Mil. Euro an Einsparungen zwischen 2014 und 2018 durch der Rationalisierung unserer Vermögenswerte." Europäische Banken und Vermögensverwalter verkauften 2014 Immobilienkredite und notleidende Liegenschaften mit einem Rekordnominalwert von 80,6 Milliarden Euro, hielt Cushman & Wakefield Inc. in einem Bericht vom 27. Januar fest. Transaktionen in der Region werden dieses Jahr zwischen 60 Milliarden Euro und 70 Milliarden Euro erreichen, schätzt Cushman. In Italien stiegen Investitionen in Gewerbeimmobilien um 30 Prozent auf 5 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.
Der Verkauf von Vermögenswerten der UniCredit könnte die Kapitalquote der Gesellschaft um 14 Basispunkte erhöhen, unter der Annahme eines 10-prozentigen Kapitalzufluss zum Buchwert, teilte der Equita SIM SpA Analyst Matteo Ghilotti am Dienstag mit. Der Aktienwert der UniCredit 5,57 € zum Handelsschluss in Mailand um 17:30 kaumverändert, so dass die Bank einen Marktwert von 32,7 Milliarden Euro hält.

Reduktion von Risiken
Die Immobilienabteilung der italienischen Firma hat rund 4 Milliarden Euro an Assets seit 2008 veräußert. Die neuen Veräußerungen sind Teil des Plans des CEO Federico Ghizzoni, das Risiko einzudämmen, die Vermögenswerte zu verringern und die Kosten zu reduzieren. Gencarelli teilte mit, die Bank rechnet mit nicht verbindlichen Angeboten für ein Portfolio von drei voll vermieteten Bürogebäude im Zentrum von Rom im März.

Internationale Investoren
"Internationale Investoren konzentrieren sich auf Kernimmobilien und das ist ein gutes Timing, um sie nach Rom zu bringen", sagte Gencarelli. "Wir sehen Interesse von vielen internationalen Akteuren, wie zum Beispiel angelsächsischen und Investoren aus dem Nahen Osten und staatlichen Pensionskassen." Blackstone Group LLP, einer der aktivsten Investoren auf dem italienischen Markt kaufte im Jahr 2014 acht Liegenschaften von Regierungsbehörden in einer Sale-and-Leaseback-Transaktion im Dezember für rund 250 Millionen Euro.
Abu Dhabi Investment Authority, der weltweit zweitgrößte Staatsfonds und London & Regional Properties Ltd. haben für den früheren Mailänder Hauptsitz der UniCredit Angebote zwischen 280 Mio. Euro und 320 Mio. Euro eingebracht. Der Darlehensgeber besitzt 10 Prozent der Fondo Omicron Plus-Immobiliare, dem Eigentümer des Gebäudes.
Die Bank von Italien hob ihre Wirtschaftswachstumsprognosen für das Land am 7. Februar, unter Berufung auf die Auswirkungen der Pläne der Europäischen Zentralbank Assets im Wert von bis zu 1 Milliarde Euro zu kaufen. Premierminister Matteo Renzi strebt nach Strukturreformen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes nach Jahren ausbleibenden oder geringen Wachstums zu verbessern.

Österreichische Verkäufe
Gencarelli sagte, dass die UniCredit den European Office Fund in Deutschland sowie das Immobilien Holding Portfolio in Österreich, das etwa 100 Vermögen in Top-Lagen hat, verkaufen wird. "Wir haben den Prozess in Österreich im letzten Monat durch das Senden eines Memorandums an die Investoren begonnen", sagte Gencarelli. "Das Portfolio wird noch vor Ende des Jahres verkauft werden."
Morgan Stanley Real Estate bietet rund 1 Milliarde Euro für die österreichischen Vermögenswerte der UniCredit, wie der Format am 6. Februar berichtete. Mitarbeiter des Londoner Büro der US-Bank waren nicht für einen Kommentar verfügbar.

Quelle: Sonia Sirletti, Sharon R. Smyth; UniCredit Offering Pawn Shop in $3 Billion Property Sale, Bloomberg, http://www.bloomberg.com/news/articles/2015-02-16/unicredit-offering-church-pawn-shop-in-3-billion-property-sale (16. Februar 2015)