Das Immobilienprojekt Schillerplatz 4, das sich zu 98 Prozent im Eigentum der Seeste Bau AG befindet, gibt optisch viel her: Das in exklusiver Lage unweit der Oper gelegene, 1870 geplante ehemalige Hotel Britannia ist ein typisches Beispiel für die Wiener Ringstraßenarchitektur; die aufwendig ausgeführten Wohnungen sind preislich entsprechend angesiedelt. Vertrieben werden sie von Otto Immobilien. Von den insgesamt 17 Einheiten auf drei Geschoßen sind noch sieben zu haben-zusammen kosten sie für Eigennutzer fast 33 Millionen €. Investoren zahlen neun Prozent weniger. Am günstigsten ist eine 85,29 Quadratmeter große ostseitige Zwei-Zimmer-Hofwohnung im ersten Stock um 695.000 €. Am teuersten kommt eine Fünf-Zimmer-Wohnung mit 325 Quadratmetern Wohnfläche und 187 Quadratmeter großer Terrasse im Dachgeschoß mit acht Millionen €.

 

Ölmagnaten kaufen

Bei Quadratmeterpreisen bis zu 20.000 € verwundert es nicht, dass bei den bereits verkauften Wohnungen nur Superreiche zum Zug kamen. So haben mehrere Topmanager des zweitgrößten russischen Ölkonzerns Lukoil im noblen Bau Luxuswohnungen erworben-unter ihnen auch Wagit Alekperow, mit 12,3 Milliarden US-$ Vermögen zehntreichster Russe und CEO des Ölkonzerns. Auch zwei österreichische Industrielle, ein OMV-Topmanager und andere vermögende Osteuropäer stehen als Wohnungseigentümer im Grundbuch.

An der Schillerplatz 4 Projektentwicklunggeselschaft ist laut Firmenbuch zu zwei Prozent der Anwalt Hannes Pflaum beteiligt, der auch an der ST Verlagsbeteiligungsgesellschaft (Stadtzeitung Falter) Anteile hält. In der Bilanz 2013 wies sie bei 58,5 Millionen € Bilanzsumme einen Gewinn von 2,6 Millionen € und Verbindlichkeiten von rund 47,5 Millionen € aus.

 

Quelle: WirtschaftsBlatt, Print-Ausgabe, 2014-01-07